„Das Kraut des Internisten und das Messer des Chirurgen heilen von außen, doch der Atem heilt von innen.“ Paracelsus
In meinem letzten Blog habe ich dir dein Unternehmen (UN) „Körper“ vorgestellt, habe versucht zu erläutern wie es so tickt und was deine Aufgabe als Führungskraft dabei ist.
Was kannst du nun tun, um deiner Verantwortung nachzukommen? Wie kannst du präventiv, aber auch kurativ auf ihn einwirken?
Zunächst sollte dir unbedingt folgendes klar sein:
Was für euch zu viel, was zu wenig und was für euch genau richtig ist, entscheidest allein du als Chef*in des UN`s und niemand anderes! Kein anderer Mensch, sei er Arzt*in, Therapeut*in, Freund*in oder Familie kann und sollte dir diese Entscheidung abnehmen. Wenn du deine Körperwahrnehmung jeden Tag auf´s Neue schulst und gut in Kontakt mit deinen Unternehmen und ihren Mitarbeitern (MA) bist, wirst du feststellen, dass dein Bauchgefühl klare Entscheidungssignale sendet.
Als hochsensibler Mensch kannst du das wunderbar, es ist sozusagen deine Kernkompetenz. Denn durch deine Feinfühligkeit kannst du noch besser deinen Teampartner wahrnehmen. Notwendige Voraussetzung dafür sind jedoch immer wieder die Momente der Stille und meditativen Ruhe und nicht das beständige Toben im Hamsterrad des Alltags. Das wichtigste dabei ist, dass du deine hochsensiblen Sinne nach INNEN zu dir richtest und du dich damit von dem Außen abgrenzen kannst und nicht Gefahr läufst der Reizüberflutung zu erliegen – DIE Gefahr für einen hochsensiblen Menschen!
Aber oft haben wir vergessen unserem Körper zu vertrauen oder nicht den Mut auf ihn zu hören.
Lass mich zunächst den Präventionsgedanken aufgreifen.
Der medizinische Begriff dafür lautet „Salutogenese“ ( lat. Salus =Wohlergehen, Heil, Gesundheit) im Gegensatz zu „ Pathogenese“ ( lat. Pathos= Leid).
Es geht also darum, alles zu tun, um die Gesundheit aufrechtzuerhalten und nicht erst zu handeln, wenn das Problem sich bemerkbar macht.
Das ist wie bei einem Bankkonto. Verbrauchst du Energie ( hebst also Geld ab), solltest du auch umgehend für einen baldigen Ausgleich sorgen, denn sonst rutscht du irgendwann in die roten Zahlen. Übertragen auf deinen Körper heißt dies, dass er beginnt krank zu werden.
Mach dir bitte bewusst, dass du keinen perfekteren Partner haben kannst, als dieses UN „Körper“. Keiner hat wirksamere und bessere Abwehrstrategien ( Immunsystem), gegen Angriffe von außen durch Viren, Bakterien etc., stärkere Regenerationskräfte und keiner ist ein besserer Krisenmanager!
Die längste Zeit belästigt dich dein Teampartner nicht mit irgendwelchen Beschwerden, denn er arbeitet fleißig im Hintergrund und versucht sein Bestes im unermüdlichen Reparieren, Stabilisieren und Regenerieren ( # guter und ausreichender Schlaf).
Aber wenn etwas für dich immer häufiger unangenehm spürbar wird, dann signalisiert er dir, dass er Unterstützung bzw. eine Verhaltensänderung von dem Chef*in braucht. Es ist ein Hilferuf und ein Appell für mehr Ruhe und bewusstes Kraft schöpfen über deine Ressourcen. Sei dann nicht genervt, sondern mach dir bewusst, dass er nur so gut sein kann wie du achtsam und verantwortlich ihm gegenüber bist. Zaubern kann auch er nicht! Nimmst du ihn in seiner Not nicht ernst, wird er dir früher oder später den „Stecker“ ziehen – Diagnose: BURN-OUT oder irgendeine andere Krankheitsdiagnose!
Damit es nicht soweit kommt, haben wir einen wunderbaren Freund ganz nah bei uns, der uns dabei hilft, wieder Ruhe und Ausgleich ins UN zu bringen.
Es ist unser Atem.
Wenn wir gestresst und immer in Eile sind ist unsere Atmung sehr flach, ja manchmal vergessen wir sogar zu atmen. Das ist aber ein absolutes Alarmzeichen für dein UN. Die Abtlg. „Herz“ erhöht den Puls, Abtlg. „Muskel“ erhöht die Spannung und die Abtlg. „Nebenniere“ flutet die Flure mit Stresshormonen. Jetzt heißt es als Chef*in notwendige Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
„Unsere Atmung ist ein schneller und verlässlicher Weg in das eigene Nervensystem, der einem helfen soll, sein Wohlbefinden zurück zu erlangen“, schreibt Dr. Emma Seppälä in ihrem Buch „Der Trick mit dem Glück“.
Soll heißen: ATMEN – ATMEN und noch einmal ruhig und bewusst tief ATMEN!
Der Atem ist DAS Kommunikationsmittel zwischen dir und deinen MA-Zellen.
Ich möchte das Beispiel meines vorherigen Blogs aufgreifen.
Du hast Magenschmerzen.
Jetzt tätest du gut daran, deinen Magen-Mitarbeitern zu signalisieren, dass du das Problem wahrgenommen hast, indem du dir ein paar Minuten Zeit nimmst ( gar nicht so einfach im hektischen Berufsalltag.....zur Not empfehle ich das „stille Örtchen“....J ). Schließe deine Augen und lenke gedanklich dein Einatmen an die Stelle des Schmerzes. Lege deine warme Hand auf diesen Bereich, das verstärkt die Wirkung. Nehme wahr, wie die Anspannung nachlässt und wenn ihr euch wirklich diese Ruhe und Zeit gönnt, wirst du spüren, wie mit jedem ruhigem Ein-und Ausatmen der Druck in deinem Magen weniger wird.
Nimmst du in solchen Momenten gleich irgendwelche Medikamente ein, um einfach so weiter machen zu können, wie bisher, machst du deinen Teampartner mundtot. So was kommt aber in deinem Unternehmen ganz schlecht an, wenn der CEO keine gute Kommunikationskultur lebt! Vor allem nehmt ihr euch damit die wertvolle Erfahrungsmöglichkeit, wie unmittelbar eure Selbstheilungs- und Selbstwirksamkeitskräfte sein könn(t)en!
Gelingt es dir präventiv jeden Abend vor dem Einschlafen auf diese Weise einen kurzen Bodyscan zu machen ( gedanklich ganz bewusst in diverse Körperregionen zu atmen), wirst du in Zukunft deiner Verantwortung als Führungskraft auf lobenswerte Weise nachkommen und dein Körper wird es dir durch ein entspanntes Wohlbefinden und einen erholsamen Schlaf danken.
Wir sind bipolare Lebewesen, die das Wechselspiel von Anspannung-Entspannung, Bewegung-Ruhe, Denken –Nicht Denken brauchen, um gesund zu bleiben. Der Körper und die Psyche kommen ansonsten irgendwann aus dem Gleichgewicht. Je länger diese Dysbalance vorherrscht, umso schwieriger wird es dann für die Selbstheilungskräfte. Es kommt zu bleibenden Beschwerden, was soviel heißt: Deine Mitarbeiter sagen dir deutlich, dass sie es alleine nicht mehr hinbekommen.
Jetzt braucht es einen externen Unternehmensberater und es schlägt die Stunde der Ärzte*innen, Therapeuten*innen und Coaches.
Habe den Mut den/die für dich Passende(n) zu finden. Es geht hier nicht allein um fachliche Expertise, sondern auch und vor allem um emotionale Kompetenz in der Begleitung und Therapie. Dein Körper kann nur wieder heilen, wenn die Seele Vertrauen und Sicherheit spürt. Achte auf deinen Teampartner, wenn du einen Therapeuten*in aufsuchst. Über dein Bauchgefühl ( ich hatte es bereits erwähnt) gibt er dir ganz feinfühlig Signale, ob ihr in Resonanz mit eurem Gegenüber geht oder nicht. Wenn nicht, traue dich einen andere(n) Therapeuten*in zu konsultieren, denn so bist du ein verantwortliche® Chef*in und lebst auch hier deine einzigartige Individualität! Du bist dann auf dem besten Weg zu dir SELBST und deinem bewussten Sein in Harmonie mit deinem wunderbaren Teampartner „Körper“.
Ich verspreche dir, dass ihr beide dann viele Jahre eine richtig gute und das Leben bereichernde Zeit haben werdet, denn
Gesundheit ist nicht alles,
aber ohne Gesundheit
ist alles nichts!
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